Heutzutage müssen Suchanfragen nicht mehr per Tastatur oder Touch eingegeben werden, sondern können mittels mobiler Sprachassistenten und Smart Speaker per Voice Search erfolgen. Was genau das bedeutet, wie Unternehmen darauf reagieren sollten und welche SEO-bezogenen Änderungen nötig sind, verraten unsere 7 Fakten zur Voice Search.
Autor: Thomas W. Frick, 05.03.2020, Thema: Voice Search
#1: Die Voice Search wird beliebter
Tatsache ist, dass die Anzahl an Suchanfragen per Voice Search zunehmend steigt. Genauer gesagt hat sich diese seit 2015 sogar verdoppelt. Bei mobilen Suchanfragen über Google machen Suchen per Sprachaufnahme heute etwa 20 % aus. Vor allem Menschen der Generation Y und Z beginnen ihre Suchen gerne mit „OK Google“ und Co. Zudem wirkt sich die Verbreitung von Smart Speaker auf den Anteil der Voice Searches an den Suchanfragen aus. Wer gemütlich im Wohnzimmer sitzt und eine spontane Frage hat, wendet sich damit an Alexa, anstatt das Handy aus der Tasche zu kramen und seine Frage manuell einzugeben.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
#2: Voice Search erfolgt am häufigsten über Google
Amazon Alexa, Bixby, Cortana, Google und Siri – Sprachassistenten gibt es mittlerweile viele. Eine Umfrage unter 2.000 Bewohnern der USA ergab, dass für Voice Searches am häufigsten Google genutzt wird. Der Anteil liegt dabei bei rund 40 %. Siri kommt auf 34 %, Amazon Alexa auf immerhin 14 % und Bixby schafft gerade so die 5-%-Grenze. Cortana wird für 3 % aller Voice Search-Anfragen genutzt, je 1 % entfällt auf die unbekannteren Sprachassistenten Dragon Mobile, Extreme Personal Voice und Hound. So zeichnet sich ein Gesamtbild, das Google, Siri und Amazon Alexa als ungleich klare Favoriten der Nutzer aufzeigt.
#3: Verschiedene Sprachassistenten nutzen unterschiedliche Suchmaschinen
Sprachassistenten verwenden bekanntermaßen Suchmaschinen, um Informationen liefern zu können. Dabei greifen unterschiedliche Assistenten auf verschiedene Suchmaschinen zurück. Überraschend ist, dass lediglich Google und Siri Google zur Informationsgewinnung nutzen. Alexa, Bixby und Cortana verlassen sich dagegen auf Bing.
#4: User stellen W-Fragen
Beobachtungen zeigen, dass User Fragen per Voice Search in aller Regel mit den klassischen Ws – warum, wie, wo, wer, was – beginnen.
Ein Beispiel: Ein User möchte wissen, wie man ein Omelette zubereiten kann. Per manueller Suchanfrage würde er vermutlich „Omelette kochen Anleitung“ oder „Omelette Rezept“ eingeben. Seine Voice Search würde dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit „Wie kocht man ein Omelette?“ lauten.
Das liegt ganz einfach daran, dass Sprachsuchen intuitiv auf natürlichere Weise gestellt werden. Man sucht, wie man redet und nicht, wie es die Suchmaschine am ehesten versteht.
#5: Voice Search zwingt Unternehmen zum Handeln – drei Tipps
Wer mit Voice Search gefunden werden möchte, muss seine Internetpräsenz diesbezüglich optimieren. Aber wie?
1. Geschwindigkeit erhöhen
Seiten mit kurzen Ladezeiten sind Google besonders sympathisch. Es gilt also, die eigene Website möglichst „schnell“ zu machen. Zu diesem Zweck sollten zum einen Bilder reduziert und lediglich Grafiken bis 100 KB verwendet werden. Zum anderen sollte das Browser-Caching angepasst werden, sodass wiederholte Seitenaufrufe keine neuen Serveranfragen auslösen. Hier wird eine minimale Dauer von einer Woche empfohlen, wobei je nach Einzelfall auch Cache-Dauern von bis zu einem Jahr Sinn ergeben können.
2. FAQ erstellen
Mit einem FAQ-Bereich lassen sich die klassischen W-Fragen bezüglich des jeweiligen Unternehmens ideal abdecken. Dabei ist auf die Verwendung einer möglichst natürlichen und einfachen Sprache zu achten. Die Antworten sollten kurz und prägnant ausfallen und optimalerweise eine Länge von je 30 Wörtern nicht überschreiten.
3. Für Snippets optimieren
Voice Snippets fungieren als Verweis für 53 % aller Sprachsuchen via Google. Aus diesem Grund sollten die Informationen diesbezüglich optimiert werden, wobei vor allem eine klare Struktur und der Fokus auf starke Keywords eine Rolle spielen.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
#6: SEO-Content muss an die Voice Search angepasst werden – weitere drei Tipps
Mit Blick in die Zukunft kann es sich lohnen, sämtlichen SEO-Content an Voice Search anzupassen. Dabei kann wie folgt vorgegangen werden:
4. Nutzerfragen identifizieren
Welche Fragen könnten Suchende per Voice Search stellen? Es gilt, die wichtigsten Nutzerfragen zu identifizieren. Hierfür können User beispielsweise ganz konkret dazu aufgefordert werden, ihre Fragen einzuschicken.
5. Antworten geben
Der Content sollte sich auf die Beantwortung der identifizierten Fragen konzentrieren. In puncto Voice Search ist Content nur dann King, wenn er eine verständliche und auf den Punkt gebrachte Antwort für den Benutzer (und den Sprachassistenten) bereithält.
6. Frage präsent einsetzen
Die Frage, die der Inhalt beantwortet, sollte ganz präsent eingesetzt werden und so zum Beispiel als Überschrift und URL gewählt werden. Zudem sollte sie in den Meta-Daten zu finden sein.
#7: Die meisten User suchen immer noch in Textform
Trotz wachsender Beliebtheit der Voice Search ist die manuell eingetippte Textsuche immer noch deutlich gängiger. Die Annahme, dass bis 2020 50 % aller Suchanfragen Sprachsuchen sein werden, ist schlicht und ergreifend unrealistisch. Sie beruht auf einem Interview mit Andrew Ng aus dem Jahr 2014, das vielerseits fehlinterpretiert wurde.
Fakt ist: Die Anzahl an Sprachsuchen nimmt zu, Voice Search wird die herkömmliche Suche in Textform aber nicht allzu schnell ablösen.