Googles Algorithmus-Update ist in aller Munde. Doch was genau ändert sich durch BERT? Unser Artikel geht dieser Frage auf den Grund und erklärt, worauf man sich mit BERT einstellen muss.
Eine kurze Geschichte des Google Algorithmus
Selbstverständlich ändert Google seinen Algorithmus nicht zum ersten Mal. Im Jahre 2013 wurde Hummingbird eingeführt, um eine semantische und kontextuelle Suche zu ermöglichen. Erstmals wurden nicht nur einzelne Worte aus Suchanfragen beachtet, sondern ein Zusammenhang hergestellt – der Versuch, Suchanfragen unter Berücksichtigung des Kontexts zu interpretieren. 2015 folgte Rank Brain und sorgte dafür, dass der Algorithmus eigenständig lernen und sich entsprechend selbstständig anpassen konnte.
Was genau ist BERT?
BERT steht für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und gilt als das bedeutendste Google Update seit rund fünf Jahren. Die Änderung zielt vor allem auf ein noch besseres Verständnis der menschlichen Sprache ab. Im Fokus stehen Wortverbindungen, beispielsweise durch Präpositionen, sowie die Beziehung zwischen den einzelnen Wörtern.
Wie wirkt sich BERT auf die Suchergebnisse aus?
Im Schnitt soll BERT rund 10 % aller eingehenden Suchanfragen betreffen. Die Grundlage für BERTs Fähigkeiten bilden neuronale Netzwerke und Natural Language Processing (NLP). Um die Beziehung zwischen den Wörtern der Suchanfrage zu bestimmen, kommen Rechenmodelle, sogenannte Transformers, zum Einsatz. Die genauere Interpretation der Suchanfragen führt letztendlich dazu, dass relevantere Ergebnisse angezeigt werden können. Ein Beispiel: Bislang wurden die Wörter „nicht“ und „kein“ gerne verschluckt. Durch BERT soll ihnen die adäquate Bedeutung beigemessen werden.
Betrifft BERT auch deutsche Suchanfragen?
Generell ist BERT seit dem 24. Oktober 2019 aktiv und betrifft Anfragen in allen 25 Sprachen, die von Google verarbeitet werden können. Allerdings gilt das (noch) nicht für alle Länder und Bereiche, wobei folgendermaßen zu unterscheiden ist:
Organische Suchergebnisse
Was die organischen Suchergebnisse angeht, kommt BERT aktuell lediglich in den USA zum Einsatz. Andere Länder sollen folgen, wobei noch keine Release-Daten bekannt sind.
Featured Snippets
Im Gegensatz dazu wird BERT jetzt schon in allen 25 Sprachen für die Ermittlung der Featured Snippets genutzt. Hier spielt der überarbeitete Algorithmus also auch bei deutschsprachigen Anfragen bereits eine Rolle.
BERT und Voice Search
Vor allem in Bezug auf Voice Search Anfragen soll BERT zu deutlichen Verbesserungen hinsichtlich der Relevanz von angezeigten Ergebnisse führen. Mittels Voice Search gestellte Suchanfragen gestalten sich sprachlich natürlicher und erfordern daher höhere Interpretationskompetenzen von den verarbeitenden Algorithmen.