Seit einiger Zeit wird immer häufiger von einer neuen Technik gesprochen. Die Rede ist von Progressive Web Apps, kurz PWA. Progressive Web Apps bieten Unternehmen eine neue Möglichkeit für die stetig wachsende mobile Nutzung ihres Webangebots. Doch wie funktionieren PWA überhaupt und was sind die Vor- und Nachteile?
Autor: Roman Isheim, 05.11.2018, Thema: Progressive Web Apps
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Progressive Web Apps – Definition
Im Grunde versteht man unter Progressive Web Apps eine responsive Website, die gleichzeitig über wichtige Funktionen nativer Apps verfügt. Hierbei werden also die Grenzen aus einer responsiven Webseite und einer nativen App verwischt. PWA verwenden aktuelle Browsertechnologien, um die Barrierefreiheit des Internets mit der Präsenz natürlicher Apps zu verbinden. Dazu zählen Fetaures wie der Zugriff auf die App über ein Icon auf dem Homescreen oder die Möglichkeit Inhalte offline zu nutzen. Darüber hinaus können auch Push-Nachrichten getätigt werden. Progressive Web Apps können genau wie eine Webseite einfach mit JavaScript, CSS3 und HTML5 programmiert werden.
Apple ist bisher noch nicht so ganz überzeugt. Google, Microsoft und Mozilla hingegen sind begeistert von der neuen Technologie. Deswegen startete Microsoft eine ganze Reihe an PWA. Auch Twitter bietet mittlerweile eine PWA-Version an. Der Hauptförderer dieser Technologie ist jedoch Google, beziehungsweise sein Mutterkonzern Alphabet. Immerhin würde der Konzern mit Google als beliebteste Suchmaschine und Chrome als beliebtester Browser am stärksten von Progressive Web Apps profitieren. Beispiele für PWA sind Ebay, Gmail, Flipkart, Air Berlin oder die Washington Post. Diese drei Dienste können über mobile Browser aufgerufen werden und funktionieren anschließend wie eine App.
Vorteile und Nachteile von Progressive Web Apps
Die Progressive Web Apps punkten zum einen, da es Nutzern meist leichter fällt, nur eine Webseite aufzurufen und ein Icon zu erstellen, anstatt sich eine App auf dem Smartphone oder Tablet zu installieren. Zum anderen nehmen PWA weniger Speicherplatz in Anspruch. Betreiber hingegen profitieren davon, dass die Anwendung keinen Freigabeprozess durch den App-Store-Anbieter durchläuft. Ein weiterer Vorteil von Progressive Web Apps im Vergleich zu mobilen Webseiten ist die nicht benötigte Internetverbindung. PWA können auch bei schlechten Verbindungen wie im Aufzug, U-Bahn oder im Zug genutzt werden. Außerdem glänzen PWA mit einer geringen Ladezeit.
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Natürlich gibt es auch Nachteile. Der wohl größte Nachteil ist, dass Progressive Web Apps momentan noch nicht flächendeckend alle Funktionalitäten der native Apps beinhalten. So ist es beispielsweise nicht möglich auf das Adressbuch oder die Telefonfunktion des Smartphones zuzugreifen. Dies soll sich jedoch in Zukunft ändern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle Grundfunktionen auch über den Browser nutzbar sein werden.
Wann lohnen sich Progressive Web Apps?
Progressive Web Apps können insbesondere für Shop-Betreiber sinnvoll sein, die gerade einen Relaunch planen. So kann neben dem neuen Shop-Frontend die PWA als weiteres Frontend mitprogrammiert werden, wodurch sich der Gesamtaufwand nur minimal verändert. Prinzipiell gilt: Je mehr mobile Zugriffe ein Shop hat, desto relevanter ist es, hier eine geeignete Strategie für die Mobile-Optimierung zu erarbeiten. Auch für kleine Online-Händler sind PWA eine sinnvolle Alternative, denn für sie ist es meist schwierig, einen Kunden, der zwei bis dreimal pro Jahr mobil im Shop einkauft, dazu zu bringen, eine native App zu installieren. Generell sollten sich aber alle Entwickler mit den PWA auseinandersetzen. Ob eine native App oder eine Progressive Web App besser für Sie geeignet ist, können Sie auch anhand folgender Punkte festmachen:
- Sie haben einen Blog oder eine inhaltsintensive Webseite.
- Sie möchten mit Ihrer App über Google gefunden werden.
- Der Verkauf Ihrer App kommt für Sie nicht infrage.
- Ihre Nutzer haben langsamen Internetzugang.
- Sie möchten Push-Nachrichten senden.